Wahnsinn wie die Zeit
vergeht…gestern noch beim ersten Training gewesen, und plötzlich ist Gameday.
Nach einem leichten Walk-Through Training am Freitag, einem gemeinsamen
Pastapicknick im Anschluss und einer vieeeeeeel zu kurzen Nacht mit Herzklopfen
und 1000 Gedanken die einem durch den Kopf schiessen (Habe ich alles
eingepackt? Sitzt das Playbook? Und vor Allem: morgen ist GAMEDAY und ich bin
in der Starting Formation - HILFE!!!!!!) ging die Reise nach Aachen dann früh
um 5 los. Die Fahrt wurde nochmal zum schlafen genutzt, und dazu, das Playbook
vielleicht doch nochmal anzusehen. Je näher Aachen rückte, desto aufgeregter
wurden alle. Im Bus wurden dann erstmal wichtige Dinge geklärt: die Nummern.
Mit Stolz darf ich also verkünden: Ich bin die Nummer 37!
In Aachen angekommen ging es dann gleich los. Umziehen, Warm-ups,
PrepPlays…und ehe man sich versah kamen die Refs zum Spielercheck. Plötzlich
war die ganze Aufregung vergessen und es ging nur noch um das Spiel…Cointoss
(Schade, den haben die Vampires gewonnen), Kickoff…und dann wurde es ernst:
Defense aufs Feld (waaaaaaaaahhhhhhhhh…. Defense, das bin ich!!!). Der letzte
Gedanke der mir durch den Kopf ging auf dem Weg aufs Feld: Bitte, lass mich
nichts dummes tun.
Das Spiel war der Wahnsinn! Endlich fügten sich die letzten Puzzleteile aus
dem Training zusammen. Wie gehofft hatte ich im Eifer des Gefechts dann auch
viel weniger Skrupel meinen Gegenspieler zu Boden zu bringen. Irgendwie ist es
halt doch etwas anderes, wenn es mal nicht die Teamkolleginnen sind, die einem gegenüber
stehen. Den eigenen Mädels möchte man ja auch nicht weh tun beim Tacklen. Auf
dem Feld ist alles anders. Alles geht viel schneller als im Training, man denkt
viel weniger nach, und vieles bekommt man gar nicht so mit. Man arbeitet von
der ersten Ballbewegung bis zum Pfiff, dazwischen gibt es nur dich und dein
Team auf dem Feld. Dass wir tatsächlich Fans hatten, die den weiten Weg aus
Hamburg bis nach Aachen gekommen waren, habe ich ungefähr auf halber Strecke im
2. Quarter bemerkt, und dabei Standen sie laut rufend und bewaffnet mit Rasseln
gar nicht so weit weg von unserer Teamzone…unglaublich.
Irgendwann war dann meine Spielzeit vorbei und die anderen Rookies durften ran.
Von da an wurde von der Sideline aus mitgefiebert. Was für ein Krimi. Erst ein
Touchdown für uns der leider nicht gegeben wurde, dann ein Touchdown für die
Vampires. Danach endlich der ersehnte Touchdown für uns…alle schrieen und jubelten mit der Offense. Am schlimmsten waren die letzten Minuten vor dem
Abpfiff. Wir waren in Führung und wollten den Sieg natürlich nicht mehr
aufgeben. Jede Sekunde die von der Uhr lief schien ewig zu dauern. Nach
endlosem Bangen kam dann endlich der erlösende Pfiff vom Ref – was für ein
grandioser Saisonauftakt!!! Die Mädels aus Aachen waren faire Gegner, die uns durchaus einiges entgegen setzten, aber letzten Endes konnten wir uns
durchsetzen. Auf der Rückfahrt wurde dann erstmal ausgelassen gefeiert, auch
wenn noch keiner den Sieg so richtig fassen konnte.
Ich freue mich schon auf die kommenden Spiele, die anderen Teams, und
hoffentlich eine erfolgreiche Saison für die Devilyns.
GO BLUE!
Theresa #3
Unser
erstes Spiel in dieser Saison war am 02.05.2015 und es war mein allererstes
Footballspiel überhaupt. Mein Post fängt aber schon etwas vor dem ersten GAMEDAY an.
Sobald
der Spielplan stand und bekannt gegeben wurde, stand DER Tag fest: 02.05. Unser
erstes Spiel und es wird in Aachen sein. Als der Spielplan feststand, war der
02.05. aber noch ein Weilchen hin, aber trotzdem hab ich den Tag nie aus den
Augen verloren und immer wieder hab ich mich gefragt, wie es wohl sein wird.
Ich wusste ja nur, wie es ist, die eigenen Teammitglieder zu blocken und zu
tacklen. Die Sache ist allerdings die, dass ich mich da immer zurückhalte, weil
ich sie nicht verletzen möchte. Wir reden hier ja von meinem Team! Wie wird es
wohl auch sein, wenn ich meinen Gegenüber nicht kenne und zum ersten Mal sehe?
Ich wusste ganz genau, dass unser Gegner sich bei uns nicht zurückhalten wird.
Über die nächsten Wochen und Monate baute sich diese riesige Vorfreude in mir
auf. Nervosität oder gar Angst hatte ich nicht. Ich wollte nur endlich nach
Aachen, aufs Spielfeld und richtig schön tacklen. So richtig hibbelig bin ich
erst seit dem Trainingslager geworden, weil wir dann auch zum ersten Mal
draußen trainiert haben und es doch schon eher den Eindruck vom Football
spielen hatte. Richtig nervös bin ich erst am Mittwoch vor dem Spiel geworden.
Es war das letzte reguläre Training vor dem Spiel. Auf einmal hatte ich so
Muffensausen. Was, wenn ich das Gelernte nicht richtig umsetzen kann? Was, wenn
ich auf dem Spielfeld keinen positiven Beitrag fürs Team leisten kann? Am
Freitag hatten wir dann noch ein lockeres Training, wo wir ein paar Sachen
nochmal in Ruhe durchgegangen sind, aber es war schon komisch, dass am nächsten
Tag das Spiel sein würde. Das erste Spiel unserer Saison und mein allererstes
Footballspiel überhaupt.
Am
Samstag war schon um 5 Uhr morgens Abfahrt. Die Stimmung im Bus war gemischt,
manche Spieler wirkten eher hibbelig/nervös, manche eher in sich gekehrt. Ich
war zwar nervös, aber mein Blutdruck schnellte erst in die Höhe als ich zum
ersten Mal „Aachen“ auf einem der Autobahnschilder sah. Und noch einmal mehr
als wir die Autobahn verließen.
Da
ich nicht in der Startingformation war, hab ich erst einmal den anderen
Spielern zugeguckt, was mir zwar einen ganz guten Eindruck vermitteln konnte,
wie es ist, bei so einem Spiel zu sein, aber auf der anderen Seite wurde ich
dadurch leicht panisch vor meinem ersten Spieleinsatz, was sich dann aber
schlagartig legte, sobald ich auf dem Feld stand. Mich überraschte sehr, dass
ich über die Gegner als Personen gar nicht nachdachte, weil ich sie nicht
kenne. Das hat mir sehr geholfen mich auf meine Aufgabe konzentrieren zu
können. Auf Grund der Lautstärke auf dem Feld und von der Sideline, hatte ich
allerdings Schwierigkeiten, zu hören, wann etwas von uns oder vom Gegner gecallt
wurde. Für mich war es ein tierisch lautes Tohuwabohu. Eine unserer Coaches
fragte mich nach dem Spiel, ob wir sie mal gehört hätten. Ich kann eindeutig
sagen: Nein! Und genau da liegt für mich der Knackpunkt als Rookie. Ich werde
lernen müssen, meine Mitspieler und meine Coaches herauszuhören, um eventuelle
Korrekturen an meiner Position oder Aufgabe vornehmen zu können. Ich hatte kein
gutes Gefühl als ich vom Feld kam, aber die Spieler und Coaches haben mich
aufgebaut.
Als
Rookie muss ich folgendes lernen: Es
ist normal, dass du dich erst in das Spiel einfinden musst! Es ist normal, dass
das seine Zeit braucht! Es ist normal, dass du bis dahin auch mal deine „Fuck
Up“ Momente haben wirst!
ABER: Steck
nicht den Kopf in den Sand! Lass den letzten Spielzug hinter dir! Jeder neue
Spielzug ist eine neue Chance, dein Bestes zu geben! Fight back!
Du
stehst nicht allein auf dem Feld! Du hast deine Mitspieler vor/neben/hinter
dir! Wir haben alle ein Ziel und dafür kämpfen wir als Team! Wenn einer mal einen
Patzer hat, was immer mal wieder vorkommt, stehen wir für einander ein und
machen dann das Beste daraus! Und genau das hab ich dann auch bei unserem
ersten Spiel gesehen. Es war ein unglaubliches Gefühl zu sehen, wie alle ihr
bestes gaben, wie das Gelernte umgesetzt werden konnte. Und als wir den ersten
Touchdown machten, war kein Halten mehr! Ich hab das Team noch nie so
durchdrehen sehen.
Ich
werde nie vergessen, wie das Team (gefühlt) mucksmäuschenstill an der Sideline
stand. Irgendwo hörte ich noch „drei Sekunden Spielzeit“ und wir warteten auf
den Abpfiff (wir lagen in Führung). Eine gefühlte Ewigkeit später kam der
Schlusspfiff und mit ihm ein Ausbruch von so vielen Glücksgefühlen. WIR HABEN
GEWONNEN! Ich konnte es nicht fassen. Wir haben 20:12 gewonnen!! Mein Team
sprang wie Gummibären, die Gummibärensaft getrunken haben, durch die Gegend. Es
wurde gejubelt, wie ich es noch nie erlebt habe! So
lang unsere Busfahrt nach Aachen auch war, die Rückfahrt war der Hammer!! An
dieser Stelle möchte ich ein ganz großes Kompliment und Dankeschön an meine
Mädels und unsere Coaches aussprechen! Ihr seid der Wahnsinn!
GO
BLUE!
An
unsere Fans, die extra zum Spiel aus Hamburg angereist sind: Ihr
seid wirklich unglaublich! Ihr habt die Stimmung immer wieder hoch gepusht und
das Team in so eine einzigartige Stimmung versetzt! Ganz ganz lieben Dank
dafür! Das war quasi das Sahnehäubchen auf dem wundervollen Tag! Hoffentlich
sehen wir euch am 09.05. auch in Hamburg, wenn Köln zu uns kommt. Und vergesst
die tolle Tröte nicht.
An
die Aachen Vampires: Danke
für ein spannendes und faires Spiel! Ihr seid ein tolles Team! Ich wünsche euch
alles Gute und vor allem verletzungsfreie Spiele. (Gute Besserung an eure
verletzten Spielerinnen!)